Das Jahr 1840 erlebte die Geburtsstunde der Philatelie, als
in Großbritannien die Briefmarke eingeführt wurde.
Sieben Jahre später sollte auf Mauritius die größte Sensation
der Philatelie geboren werden:
die Blaue und die Orange Mauritius.
Stuart Browning, der Postdirektor der damals britischen Kolonie, erteilte
dem Uhrmacher und Graveur
Joseph Osmond Barnard aus Port Louis den Auftrag, Druckplatten für eine
One- Penny- und eine
Two-Pence-Marke anzufertigen. Irrtümlich jedoch stichelte Barnard statt
der üblichen Worte "Post Paid" "Post Office"
neben das Konterfei der Queen und ließ jeweils 500 Exemplare drucken.
300 der One-Penny-Marken kaufte Lady Gomm, die Frau des Gouverneurs Sir William
Gomm, um mit ihnen die Einladungenzu einem Ball zu frankieren. Drei dieser
Briefe sind bis heute erhalten. Insgesamt existieren weltweit noch zwölf
orangefarbene One-Penny- und neun blaue Two-Pence-Marken.
Je eine ziert den Umschlag eines bisher ungeöffneten Briefes,der 1993
für 5 Mio. Mark ersteigert
wurde!Im gleichen Jahr erstand ein privates Konsortium für immerhin 3
Mio. Mark die einzige ungestempelte
orangefarbene und eine der letzten drei ungestempelten Blauen Mauritius, um
ihnen einen würdigen Platz in ihrer
Heimat zu verschaffen.
Diese liegen jetzt im klimatisierten Tresor der Mauritius Commercial Bank
in Port Louis - Kopien sind im Postmuseum ausgestellt.